Wie die Finnische Sauna und ich doch noch Freunde wurden
Ein entspannendes Wochenende habe ich immer schon gerne mit meinem Schatz genossen. Dabei ist die Vorfreude für mich ein wichtiger Teil meiner wertvollen Auszeit. Gönne ich mir diesmal eine Honigmassage oder starte ich mit herrlichem Nichtstun am kuscheligen Zimmer? Eine Flasche Sekt und zartschmelzende Pralinen können hier sehr hilfreich sein, um rascher in den Chillmodus zu finden.
Unendlich genießen
Angekommen im SPA, nutzen wir beinahe alles. Im Pool schwimmen oder sich treiben lassen und das Blubbern des Whirlpools bis zur Unendlichkeit genießen. Und ja, ich liebe das sanfte Dampfbad, besonders wenn es nach Minze duftet. Die Infrarotkabine fand ich immer schon wunderbar, besonders wenn ich Verspannungen im Rücken loswerden wollte.
Nur die Finnische Sauna hatte mir nie besondere Freude bereitet, sehr zum Leidwesen meines lieben Mannes. Dabei habe ich sie wirklich des Öfteren probiert, aber nach wenigen Minuten habe ich sie wieder verlassen, weil mir die Luft einfach zu heiß war und ich die trockene Hitze als sehr unangenehm beim Einatmen empfunden habe.
Lust am Kältereiz
Bis zu jenem Tag, vor etwa zwei Jahren, als sich die ganze Welt abrupt verändert hat. Plötzlich hatte ich einen ganz neuen Tagesablauf und nutzte daher die Nachmittage öfter zum Joggen, um nicht völlig vom Wahn der Welt mitgerissen zu werden. Nach dem erfrischenden Lauf im schönen Mostviertel verspürte ich Lust, mich an den warmen Herbsttagen im Naturbadeteich abzukühlen. Dieser hatte noch ungewöhnliche 22 Grad. Das hatte ich dann mehrmals wiederholt und der Badeteich hatte inzwischen nur noch zarte 12 Grad. Zu meiner eigenen Verwunderung ist bei jeder Wiederholung die Lust am Kältereiz sogar gestiegen.
Als Abkühlung nach dem Saunagang eignet sich schon ein paar Schritte in das eiskalte Wasser im Kneippbecken.
Die Finnische Sauna
Für Saunagänge war dann auch mehr Zeit und mein Liebster motivierte mich erneut: „Geh‘ komm‘, es fühlt sich so genial nach der Sauna an!“ Wie schon oft in meinem Leben gab ich seinem bettelnden, treuherzigen Blick nach und probierte erneut die Finn Sauna.
Als Anfängerin marschierte ich viel zu früh in die eben aufgeheizte Sauna. Sie hatte „nur“ 65 Grad, womit ich mir unbewusst selber half, mich langsam an die Temperatur zu gewöhnen. Ich schaffte lockere 10 Minuten am Stück, dieser kleine Erfolg hatte mich so motiviert, das Saunieren zu wiederholen.
Noch mehr Hitze bringt ein Aufguss, der mit verschiedenen Ölen gemischt werden kann und so einen noch intensiveren Effekt erzeugt.
Der heiße und der kühle Kick
Es wurden tatsächlich regelmäßige Saunagänge daraus und ich gewöhnte mich Step by Step an die von mir gesteigerte Temperatur. Nach etlichen Besuchen in unserer Mühlensauna waren die 90 Grad bald der heiße Kick für mich. Am Anfang der Saunaeinheit legte ich mich auf die mittlere Stufe flach hin, da empfand ich die Luft beim Atmen angenehmer und erst für die letzten 5 Minuten setze ich mich aufrecht hin. Zum Abkühlen hatte der Biotop im Winter zwar nur noch 6 Grad, aber nun machte mir der kühle Kick danach eigentlich schon richtig Spaß. Der Kältereiz gehörte für mich von nun an zum Saunieren, wie Zähneputzen zum Aufstehen. Als ich nur die sanfte Wärme im Wellness nutzte, verpasste ich wirklich sehr Wesentliches.
Das prickelnde Gefühl, wenn sich der Körper bis in jede einzelne Zehenspitze die Wärme zurückholt, ist einfach phänomenal. Alles lief auf Hochtouren in mir und ich ließ mich genüsslich auf unsere Klangliege fallen, wo ich mich in eine wohlig warme Decke gehüllt, den entspannenden Rhythmen zum Ruhen hingab. Danach fühlte ich mich wie im siebenten Himmel und ich möchte die Finn Sauna auf keinen Fall mehr missen. Dieser Wechselreiz von Heiß und Kalt macht es erst wirklich aus! Mein Schatz ist nun auch glücklich, endlich können wir den Wellness- und Saunabereich gemeinsam genießen.
Was gibt es Schöneres, als an einem kalten Wintertag eine Auszeit einzulegen...
5 Tipps für Sauna Einsteiger:
- Wenn Sie kalte Füße haben, erwärmen Sie sie unbedingt mit einem Bad vor der Sauna, das ist wichtig für die Balance im Körper.
- Wenn sich etwas unangenehm anfühlt, hören Sie auf Ihren Körper und beenden Sie den Saunagang. Sie müssen niemandem etwas beweisen.
- Am Anfang reicht es auch völlig aus, nur die Arme und Beine kalt abzukühlen. Das klappt bei unserem Kneippweg im RelaxGarten sehr gut.
- Die Übung macht den Meister, es braucht schon ein paar Saunagänge bis Sie sich daran gewöhnen. Jedoch nie mehr als 3 Gänge an einem Tag.
- Der Saunareiz wirkt nach, deshalb zu Beginn besonders ausreichende Pausen einlegen.
Meine ganz persönliche Saunaerfahrung:
Für mich war es sehr hilfreich, mich langsam an die Temperatur zu gewöhnen, also nicht von Null auf Hundert. In ein Tauchbecken zu steigen fällt mir viel leichter, als eine kalte Dusche, da ich beim Eintauchen jeden Moment exakter bestimmen kann.
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Fotocredits: RelaxResort Kothmühle, shutterstock (1, Saunaaufguss)