Die magische Nacht der Sommersonnenwende
Feuer, Magie und Dankbarkeit: Die Sommersonnenwende im Mostviertel und auf der ganzen Welt - die traditionellen Rituale, den Sonnwendhansl und das Feuerspringen zum längsten Tag des Jahres.
An den nördlichen Breitengraden wird der Midsommar, das Julfest oder der Mittsommerabend als besonders wichtiges und großes Fest zelebriert. Die Dankbarkeit der Menschen ist umso größer, je größer der Unterschied zwischen dem warmen Sommer und dem harten Winter ist. Die kürzeste Nacht wird mit Verwandten, Freunden und Nachbarn ausgiebig gefeiert. Das Fest wird mit einem blumengeschmückten Majbaum, Lagerfeuern, stimmungsvoller Musik und besonderen Speisen begangen.
Eine magische Nacht
In Skandinavien pflücken Mädchen sieben verschiedene Blumen und legen sie unter ihr Kopfkissen, um in ihren Träumen ihren zukünftigen Partner zu sehen. Die Blumen müssen dabei schweigend gepflückt werden, sonst wird der Zauber gebrochen. Ein Blumenkranz im Haar symbolisiert Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Um den Zauber zu bewahren, trocknen die Mädchen ihre Kränze gerne. Am folgenden Morgen wird barfuß im Morgentau gelaufen – dies soll Gesundheit für das kommende Jahr bringen.
La Noche de San Juan
So wird in Spanien die Nacht des Heiligen Johannes genannt und am 24. Juni gefeiert. Zur Sonnenwende springen unerschrockenen Burschen um Punkt Mitternacht ins Wasser, und nehmen ein Johannesbad, um Gesundheit und Glück für die kalte Jahreszeit mitzunehmen.
Das Sobótkafeuer
Auch in Polen werden die schönen "Wianki" getragen, die Blumenkränze, die mit Einbruch der Dunkelheit mit einem Licht in einen Fluss gelegt werden, um den Weg zum zukünftigen Partner zu weisen. Es gibt verschiedene Termine, an denen das Feuer entzündet wird: am 21. zur Tag- und Nachtgleiche, am 24. zu Johannes oder am 29. beim Petersfeuer.
Leuchtende Berge
Die Bergsonnenwend ist eine Tradition in den Alpen Österreichs. Dabei werden die Bergspitzen der Alpen mit einem Feuer erleuchtet. Das soll die Kraft der Sonne verstärken und Unglück fern halten. Im Sonnwendfeuer werden auch Zettel mit Wünschen verbrannt, die dann in Erfüllungen gehen sollen.
Der Sonnwendhansl im Mostviertel
In meiner Kindheit haben wir bei Einbruch der Dämmerung zusammen mit den Nachbarn am Berghügel das Johannesfeuer entzündet. Ganz oben auf dem riesigen Reisigberg befand sich eine Strohpuppe, der Sonnwendhansl, der vor Unheil für Mensch und Tier schützen sollte. Wir haben gemeinsam getrunken, gelacht und geplaudert. Die ersten Erdäpfel des Jahres wurden eingewickelt in Folie und von den Burschen nach dem Abbrennen aus der glühenden Kohle geholt. Diese "schwarzen Goldstücke" wurde anschließend mit Butter und Salz herzhaft verdrückt. Als das Feuer etwas niedergebrannt war, wagten die mutigen Burschen den Sprung über das Feuer, was laut Volksglaube vor Unglück schützen sollte. Für mich war es eher eine Mutprobe für die jungen Männer der Nachbarschaft, um die anwesenden Mädels zu beeindrucken. Mit unserer Schönheit war es nach dem Essen jedoch vorbei, wir erinnerten mit unseren rußigen Händen und Gesichtern eher an Schreckgespenster. Auf dem Heimweg leuchteten uns sehr oft ganz romantisch die Sonnwendkäfer den Weg.
Die Sommersonnenwende im RelaxResort
Im RelaxResort Kothmühle möchten wir das schöne Fest mit einem kleineren, aber feinen Lagerfeuer am 29. Juni an der Feuerstelle im Kräutergarten des RelaxResorts feiern. Nach dem Sonnenuntergang um 21.00 Uhr werden wir gemeinsam das Feuer entzünden. Ein fruchtiger Mäusespeck wird im Feuer gebraten und mit einem „MostMelone“ auf den längsten Tag des Jahres angestoßen. Für Romantiker warten Blumenkränze und stimmungsvolle Musik – um die Sonnenwende ausklingen zu lassen.
Egal ob einfach nur auf den Sommer freuen oder ihn feierlich begehen – In jedem Fall ist die Sommersonnenwende voll von Hoffnung und Vertrauen, dass das Leben mit jedem Sommer neu beginnt. Und vielleicht hat doch das ein oder anderen Mädchen heimlich sieben Blumen gepflückt...
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Fotocredits: RelaxResort Kothmühle, canva
